,,Brich auf und wandere!“
Jens Bauer
Mein Name ist Jens Bauer, ich komme aus der Nähe von Trier und erblickte im April 1991 das Licht der Welt. In meiner Kindheit habe ich nicht übermäßig viel Kontakt zur Kirche gehabt und ging auch nur selten mit meinen Eltern zu den (Fest-)Gottesdiensten. Bis kurz nach meiner Firmung blieb dieser Zustand in etwa gleich.
Einige Monate nach der Firmung änderte sich diese Situation recht schnell, da ich sozusagen eine Sehnsucht in mir verspürte , Priester zu werden. Daraufhin fing ich an mich mit diesem Thema und dem Glauben im Allgemeinen zu beschäftigen.
So nahm ich teil an den Wanderexerzitien in den französischen Alpen, die von den Herz-Jesu- Priester (Dehonianer) angeboten wurden.Bei den Wanderungen begleiteten uns biblische Texte. Neben Stille, Gebet, Gottesdienst in Gemeinschaft, gehörten auch Gespräch und Austausch, Singen, Spielen und Kochen zum Tagesablauf dieser Wanderexerzitien. Die Exerzitien halfen mir, meinen eignen Lebensweg in den Blick zu nehmen und vor allem, mit Gleichgesinnten die Möglichkeit zu Gespräch und Austausch zu haben.
Durch die Erfahrungen aus den Wanderexerzitien ist für mich ein Text Karl Rahner zum Begleiter für meinen weiteren Berufungsweg geworden:
Brich auf, mein Herz, und wandere.
Es leuchtet der Stern.
Viel kannst du nicht mitnehmen auf den Weg.
Und manches geht dir unterwegs verloren.
Lass es fahren.
Gold der Liebe,
Weihrauch der Sehnsucht,
Myrrhe der Schmerzen hast du ja bei dir.
Er wird sie annehmen.
Und wir werden finden.
Für mich hat ein Priester vor allem die Eigenschaft, ein ,,Gottesmann“ zu sein. Pfarrer Josef Brandner charakterisiert die Aufgaben des ,,Gottesmannes“ wie folgt: „Er verachtet nicht das redliche Suchen der Menschen auch in modernen Kulturen, die Bemühungen um Gerechtigkeit und Freiheit in den heutigen Gesellschaften. Er ist stark im Wahrnehmen, wie er eben auch stark ist im Eintauchen in Gott. Eintauchen und Auftauchen verweben sich bei ihm. Taucht er in das Leben der Menschen ein, taucht er immer auch in Gott auf, und umgekehrt, wenn er sich auf den Berg zu Gott zurückzieht, steigt er am nächsten Morgen schon wieder in die Niederungen des alltäglichen Lebens herab und begegnet dort den Ausgesetzten (vgl.Mt 8,1-4).“ So möchte auch ich gerne ein zeitoffener Gottesmann für die Menschen werden.
Als Priester möchte ich ein zeitoffener Gottesmann für die Menschen werden.