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Berufseinführung – Dritte Phase der Priesterausbildung

Nahaufnahme eines Streichholzes, das von Funken berührt wird. Nahaufnahme eines Streichholzes, das von Funken berührt wird.
In dir muss brennen,
was du in anderen entzünden willst.

Hl. Augustinus von Hippo (354-430),
Bischof und Kirchenlehrer

Die dreijährige Berufseinführung dient der Vorbereitung auf den pastoralen Dienst. Den Kandidaten wird für diese Zeit eine Einsatzstelle zugewiesen. Durch eine pastoralpraktische Ausbildung werden sie auf den Dienst in der Seelsorge vorbereitet. Diese Ausbildungsphase erfolgt kooperativ, d. h. gemeinsam mit allen pastoralen Berufsgruppen. Eine gemeinsame Arbeitsgemeinschaft dient zur Reflexion der persönlichen Situation und zum Austausch über Themen der Seelsorge. Der Kandidat wird durch einen Mentor, der selbst Priester ist, begleitet. 

 

Referat Ausbildung pastoraler Berufe

Die Berufseinführung der Priesterausbildung erfolgt gemeinsam mit den übrigen pastoralen Berufen. Das Ausbildungsreferat ist verantwortlich für Inhalte und Begleitung der Kandidatinnen und Kandidaten, die sich auf einen pastoralen Beruf vorbereiten.

Abschnitte der Berufseinführung

Die Berufseinführung ist in drei Abschnitte, die jeweils ein Jahr dauern, unterteilt:

1. Pastoralpraktikum

Ein Lehrer unterrichtet eine Schulklasse.

Das Pastoralpraktikum gewährt dem Kandidaten Einblicke in das ganze Spektrum der Seelsorge. Durch Hospitationen lernt er unterschiedliche Arbeitsfelder kennen und setzt sich mit seiner spezifischen Rolle als Seelsorger auseinander. Verschiedene Bereiche stehen in dieser Zeit besonders im Fokus: Schulischer Religionsunterricht, Predigt, Leitung von Gruppen, Seelsorgliches Projekt, Liturgie und seelsorgliche Gesprächsführung.

In dieser Zeit prüft der Kandidat seine endgültige Entscheidung für den Priesterberuf und die zölibatäre Lebensform. Die letzten Wochen des Pastoralpraktikums dienen zur Vorbereitung auf den Dienst des Diakons und den Empfang des Weihesakraments.

2. Diakonatspraktikum

Ein kleines Kind wird über ein Taufbecken gehalten und empfängt die Taufe mit Taufwasser

Nach erfolgreichem Abschluss des Pastoralpraktikums erfolgt die Diakonenweihe. Nach dieser übernimmt er als Diakon ein eigenes Dienstamt und damit auch eine neue Rolle in der Einsatzstelle. Von jetzt an spendet er das Sakrament der Taufe, assistiert bei der Eheschließung und der Feier der Eucharistie. Auch den Predigtdienst übt er verstärkt aus und leitet gottesdienstliche Feiern (z. B. Beerdigungen, Andachten).

Der Hauptaufgabe des Diakons ist den Armen und Notleidenden beizustehen. Daher absolviert der Diakon in seiner Einsatzstelle ein diakonisches Projekt. Die letzten Wochen des Diakonatspraktikums dienen zur Vorbereitung auf den Dienst des Priesters und den Empfang des Weihesakraments.

3. Kaplanszeit

Blick in eine gefüllte Hostienschale.

Der neugeweihte Priester verbleibt noch ein Jahr in der Einsatzstelle. In diesem Jahr geht es darum Erfahrungen und Sicherheit in der priesterlichen Rolle zu gewinnen. Als Priester ist sein erster Auftrag das Evangelium zu verkünden und die Sakramente (Taufe, Eucharistie, Eheassistenz, Beichte, Krankensalbung) zu spenden. Er begleitet damit Menschen an entscheidenden Lebenswenden und besonders in Krisenzeiten.

Am Ende der Ausbildungszeit legt der Kaplan das sogenannte Cura-Examen (Seelsorgebefähigung) ab. Zu diesem gehört das Anfertigen einer pastoralen Abschlussarbeit (frei wählbares Thema) und Prüfungen in praktisch-theologischen Fächern.

Bereits während der Kaplanszeit wird mit dem Neupriester Gespräche über seinen künftigen Einsatz und eine mögliche Qualifizierung geführt.